Das Ehrenmal auf dem Bischofsteiner Bergfriedhof (1991)

 

 

Als wir nach Öffnung der Grenze erstmals wieder unser Bischofstein besuchen konnten, fanden wir im verwahrlosten Park hinterm Schloss das sehr verwitterte Ehrenmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges vor. Der Steinsockel war brüchig geworden und die Schrift mit den Namen der Gefallenen größtenteils unleserlich. Der Zugang zum kleinen Bergfriedhof über dem „Kuhpalais“ war zugewachsen, die Mauern ringsum teilweise eingestürzt und die Gräber überwuchert von Unkraut. Nur die Grabstellen von Ripkes hatten die treuen Walther und Else Fuchs inmitten der Wildnis immer gepflegt, am Totensonntag mit Kränzen geschmückt und zu Weihnachten Kerzen angezündet.

 

Im Sommer 1990 machten sich dann Mitarbeiter des zum Hotel umgewandelten Schlosses daran, den dornenverwachsenen Weg zum Friedhof zu räumen, die Grabstätten herzurichten und die Umfassungsmauern behelfsmäßig wieder aufzurichten. So konnten wir beim letzten Treffen dort oben im Wald eine weihevolle Gedenkstunde erleben und Kränze an den Gräbern niederlegen.

 

Anlässlich des abendlichen Zusammenseins im Eschweger Stadthallenrestaurant machte sich Wilhelm Scheffer zum Sprecher der Anwesenden mit der Forderung, den Bischofsteinern, die in beiden Weltkriegen ihr Leben ließen, ein Ehrenmal zu errichten. Mit einem Fachmann des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge besichtigte er bald darauf den Obelisk im Park sowie den Bergfriedhof und erhielt von diesem einen Plan für die Neugestaltung. Wir wurden uns einig, als Standort den kleinen Friedhof unterm Stein zu wählen. Dort können wir, abseits des unruhigen Hotelbetriebes, am besten unserer Toten gedenken. Die stille, einsame Totenstätte unter den hohen Buchen, die nicht mehr für künftige Bestattungen zugelassen ist, bietet uns einen würdigen Platz.

 

In der dem Schloss zugewandten Seite wurde inzwischen ein gleichartiger Obelisk errichtet, in den die Steinplatte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges eingefügt wurde. Auf der Vorderseite befinden sich zwei Gedenkplatten für die in beiden Weltkriegen gebliebenen Bischofsteiner. Diejenige für den Zweiten Weltkrieg stifteten Wilhelm und Martin Scheffer im Gedenken an ihren seit März 1945 im Osten vermissten Bruder Reinhard. Es wurde darauf verzichtet, die Namen der 31 Kriegstoten des Ersten und die uns bekanntgewordenen 107 des Zweiten anzubringen. Ihre Namen werden nachstehend gebracht.

 

Wir wären sehr dankbar, wenn diejenigen von Euch, die dazu in der Lage sind, uns bei der Aufbringung der erheblichen Kosten unterstützen würden.

Das Ehrenmal zum Gedenken an unsere in beiden Weltkriegen gebliebenen Bischofsteiner soll anlässlich unseres Treffens am 11. – 13. September 1992 eingeweiht werden.

 

 

(Quelle: „Bischofsteiner Rundschreiben“, Weihnachten 1991, S. 4-7)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gefallene und vermisste Bischofsteiner in beiden Weltkriegen

 

Erster Weltkrieg (1914 – 1918)

Anger, Julius

Bondy, Walter

de Cuvry, Richard

Eggert, Robert

Feldmann, Georg

Großmann, Harald

Hildebrandt, Julius

Hobein, Hans

Kallir, Freddy

Keferstein, Karl

Klein, Leonhard

Momber, Hans

Müller, Fritz

Neckelmann, Guy

Neumeyer, Herr

Nikolai, Hans

Oppel, Dr.

Reunert, Friedrich

Salkowski, Walter

Schröder, Fritz

Schumacher, Herr

Schulze, Frank

Schultze, Henri

Seyffert, Dr.

Voß, Werner

Wagner, Dr.

Wattenberg, Oskar

Weingartner, Willy

Werner, Fritz

Wöhler, Kurt

  1. Woedtke, Henning

 

Zweiter Weltkrieg (1939 – 1945)

  1. Allwörden, Walther Georg

Andreae, Hans Hermann

  1. Arnim-Muskau, Georg Werner

Bachmann, Ortwin

Barfurth, Otto Dietrich

Bauer, Benvenuto

Bauer, Gerhard

  1. Behr, Helmut

Belitz, Conrad

Bettger, Hans Jürgen

  1. Bischoffshausen, Claus Henning

Blohm, Wilhelm

Boltze, Joachim

Borges, Heinz

  1. Bothmer, Adolf

Brückner, Hermann

Brühl, Heinz Rudolf

  1. Cramm, Kurt Wichard
  2. Cramon-Taubadel, Franz
  3. Cramon, Oktavian
  4. Cramon, Rainer
  5. Dehn, Heinrich

zu Dohna-Schlodien, Wilhelm

Dohr, Kurt

Droop, Ernst Georg

Ebermaier, Frank

Edye, Max Alfred

Eitner, Gerhard

Engel, Jochen

Engelmann, Hans

Engstfeld, Kurt

  1. Eschwege, Dieter
  2. Eschwege, Kurt

Fricke, Arnold

Gebauer, Wolfgang

Gerbes, Friedrich Wilhelm

  1. und zu Gilsa, Albrecht

Gläser, Horst

Götze, Hans Joachim

Hartung, Peter

Heinitz, Walter

Heller, Claus

Hesse, Fritz

  1. Heyden, Wichard

Hildebrand, Helmut

Hillmann, Dieter

Hinder, Gerd

Hoffmann, Kurt

Höppner, Walther

Hubbe, Herbert

Iffert, Henning

Jaep, lngebert

  1. Jagow, Günther

Kettler, Hans Joachim

  1. Keudell, Botho

Kiel, Hermann

Kirschstein, Bernd

Klehmet, Hargart

  1. Klitzing, Joachim

Klotz, Hermann

Kobusch, Fritz

Köhler, Kurt

Krasselt, Horst

Krätzig, Günter

  1. Krosigk, Gebhard

Kuchenbuch, Franz

  1. Kurowski, Udo
  2. Lochow, Albrecht
  3. Lochow, Bernhard
  4. Lüderitz, Harald

Lyncke, Klaus

Melcherek, Friedrich

Merck, Martin

Mihlan, Gerhard

  1. Mitzlaff, Voguell

Molkenbuhr, Johannes

Montag, Alfred

Morian, Carl Wilhelm

Moser, Klaus Ekkehard

Münter, Harald

Neven Du Mont, Gisbert

Oelze, Stefan

Oldenburg, Henning

Olff, Hans

Pagels, Christian

Pistor, Hans Jürgen

Prüger, Walter

Pucholt, Erwin

Reingruber, Klaus

Resebeck, Kurt

de Reuter, Hans

Ritter-Wächter, Gerd

Rohde, Karl Ulrich

Rossbach, Friedwalt

  1. Rothenburg, Eitelfriedrich

Roux, Erwin

  1. Rundstedt, Ernst Günther
  2. Scharfenberg, Eberhard
  3. Scharfenberg, Harald

Scharff, Wolf

Scheffer, Reinhard

Scheuffelen, Hans Ulrich

Schimmelbusch, Karl Heinrich

Schmidle, Berndt

Schnaar, Wilhelm

Schoedon, Klaus

Schreiber, Paul

  1. d. Schulenburg, Hans Wilhelm

Schulte, Wilhelm Otto

  1. Schulz-Heinersdorf, Wolf

Schwermann, Paul

Seeba, Erdwin

Seemann, Hans

Siepmann, Harald

Sönksen, Hans Wilhelm

  1. Spiegel, Karl Maria
  2. Spiegel, Kraft

Spilke, Otto

Stehle, Wolfgang

  1. Stosch-Diebitsch, Heinz
  2. Strachwitz, Hubertus

zur Strassen, Bernd

Struwe, Otto

Stüssel, Hans Jochen

  1. Tschammer-Quaritz, Heinrich

Vogel, Klaus Dieter

Vogt, Otto Friedrich

Wagner, Rolf

  1. Walcke-Schuldt, Hartwig
  2. Weiß v. Wiehert, Arnfried

Wempe, Fritz

Wessel, Ruprecht

Weyermann, Hans

Winter, Fritz

  1. Wißmann, Hans Heinrich

zu Wittgenstein-Sayn, Wolf Dieter

Wittler, Ernst

  1. Wulffen, Dajo

Zimmermann, Karl Heinz

Zoeppritz, Helmut

 

(Quelle: „Bischofsteiner Rundschreiben“, Weihnachten 1991, S. 4-7)