Der Teufel steckt im Detail
– Vor allem in der Schulnetzplanung

Klare Worte, leere Begründungen

Ein Zeitungsartikel aus diesem Jahr wird wohl vielen Lengenfeldern noch lange in Erinnerung bleiben: "Große Veränderungen an neun Schulen im Unstrut-Hainich-Kreis" erschienen in der TA (28. März). Da stand es nun in einem kleinen Absatz: Der Kreis will auch zur Schließung unserer Grundschule im Ort tagen, da sie zu wenig Schüler besäße und im Investitionsrückstau sei. Die Begründungen spärlich, die Verärgerung und Empörung groß.  So machten sich viele Lengenfelder auf, um zur anstehenden Kreistagssitzung selbst zu hören, warum genau unsere Schule nicht mehr für den Schulbetrieb geeignet sei. Unser Bürgermeister (Andreas Henning, parteilos) setzte ein klares Statement gegen die geplante Schließung. Er betonte besonders die Verunsicherung von Eltern. Landrat Thomas Ahke (Freie Wähler) wich Fragen der Elternvertretung aus und tadelte das Handeln Hennings, wie ein Artikel der TA bestätigt (1. April). Weiterhin fand Ahke emotionale Anteilnahme und tröstende Worte. Er verwies auf den Beschluss der Ausschüsse im Kreis.


Reden ist Silber,
richtige Zahlen sind Gold

Viele Fragen in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Eltern - "Klare Antworten!" dachte sich das Team der Grundschule Lengenfeld. Kurz darauf fand im Gemeindesaal eine faktenbasierte Infoveranstaltung zur Grundschule statt. So gefüllt war der Saal schon länger nicht mehr. Mit dabei waren Bürgermeister Henning und Kreistagsmitglieder Maria Stecher und

Oleg Shevchenko. Die beiden Mitglieder der SPD sprachen sich gegen die geplante Schließung aus und traten dem Förderverein der Grundschule bei. Ihre Instagram-Posts sind hier links zu sehen.

Das Schulteam stellte bisherige Schülerzahlen und Schulanmeldungen für kommende Jahre vor. Auch über den Gebäudezustand sowie Projekte und Kooperationen wurde berichtet. Parallel dazu blätterte Henning in der Thüringer Schulnetzplanung. Das Kapitel, in dem unsere Grundschule thematisierte, nannte falsche Schülerzahlen über mehrere Jahre, zeichnete das Schulportrait falsch und führte zu hohe Investitionssummen an. Darunter Brandschutzmaßnahmen, die durch den Förderverein der Schule bereits getragen wurden. Auch hier blieben schriftliche Begründungen für eine geplante Schließung spärlich. 
Wie kann das passieren? - Das Schulteam betonte, dass es dem Kreis (auch Herrn Ahke persönlich) eine überarbeitete Mappe mit richtigen Daten mehrfach übergab. Somit stellte sich am Ende des Vortrages heraus: Die Käthe-Kollwitz-Grundschule Lengenfeld unterm Stein erfüllt alle Mindestanforderungen für einen zukünftigen Schulbetrieb mit Bravour und ist räumlich sowie technisch modern ausgestattet. Sie engagiert sich aktiv im Ort und leistet einen wertvollen Beitrag zur Ortskultur. Ihre Kooperation mit dem Lengenfelder Kindergarten, dem angrenzenden Gymnasium sowie den Vereinen wurde ebenfalls missachtet. Die angenommenen Daten der Schulnetzplanung sind schlichtweg falsch.

Wie kann das passieren, wo doch ausschließlich für diese Schulnetzplanung eine Arbeitsstelle geschafft wurde? Wie kann eine Richtigstellung falscher Angaben nicht Anwendung finden? 

 

Die Schule bleibt im Dorf!

Eine online-Petition kam ins Rollen. Sie ist noch heute aktiv. Die Grundschule zeigte nun verstärkt öffentlich, welchen wichtigen Beitrag sie leistet und informiert nun durch Presse, Flyer und Instagram Posts über geplante Projekte. Auch der Heimat- und Kulturverein zeigte Courage und unterstützte den Förderverein durch eine Spende in Höhe von 500 Euro. Durch den unterzeichneten Kooperationsvertrag ist es uns nun offiziell möglich, die Grundschule durch außerschulische Projekte zu unterstützen. 

Zudem wuchs der Förderverein. Viele Bürgerinnen und Bürger wollten auch symbolisch Teil der Grundschule sein. Damit setzten sie ein klares Statement: Die Schule bleibt im Dorf! 

Scanne den QR-Code und sieh was abgeht in unserer Grundschule! Lass ein Herz da und folge, damit du auf dem Laufenden bleibst.

#kinderfreundliches Südeichsfeld

Unsere Heimatzeitschrift "Lengenfelder Echo" brachte im Monat Mai eine Sonderausgabe zur Grundschule heraus. 

Selbstwirksamkeit

Schon lange planten die Lehrkräfte an einem Projekt mit dem Zirkus, der Lengenfeld besuchen sollte. Freudig gestalteten die Lernenden ihre Plakate für den Mitmach-Zirkus. 
Als Heimat- und Kulturverein von Lengenfeld sind wir begeistert von dem Zirkusprojekt der Käthe-Kollwitz-Grundschule. Durch die kreative Gestaltung der Plakate erleben die Kinder, wie sie mit Teamgeist, kulturellem Bewusstsein und individueller Kreativität aktiv an ihrer lokalen Kultur mitwirken. Dieses Projekt zeigt uns, dass Schule weit mehr ist als Unterricht – sie ist ein lebendiger Ort, an dem Identität, Gemeinschaft und die Zukunft unseres Ortes gestärkt werden kann. Solche Initiativen beweisen, wie unverzichtbar unsere Schulinstitutionen für das kulturelle und soziale Miteinander in Lengenfeld ist. 

"Ich will wirken
in dieser Zeit."

Auch der Kanonenbahn-Verein sprach sich gegen die geplante Schulschließung aus. Er spendete beim Kanonenbahnlauf pro Starter 1 Euro an das Grundschulteam. Der Verein verdoppelte anschließend die Summe. Viele Sportskanonen rannten für ihre Grundschule aus Solidarität. Auch der Förderverein war vertreten. Als Gäste begrüßten wir ebenfalls Maria Stecher und Oleg Shevchenko.

Dabei war das Motto der Grundschule an ihrem Stand: "Ich will wirken in dieser Zeit." Auch wir als Heimat- und Kulturverein fühlen uns von diesem Zitat Käthe Kollwitz' inspiriert. Wir setzen uns aktiv dafür ein, den Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken. Mit der Unterstützung von Schul- und Kulturprojekten schaffen wir Räume, in denen Kreativität, Selbstwirksamkeit und Gemeinschaft leben.

Näher hingeschaut!

Infolge der geplanten Schulschließung veröffentlichten Eltern sowie Bewohnerinnen und Bewohner aus Lengenfeld Bilder und Posts. Sie teilten "ihre" Schule. Beispiele sind links zu sehen. Das Unverständnis über den geplanten Beschluss wächst - Unsicherheiten seitens Eltern zur Schulanmeldung wollen Engagierte entgegenwirken. Sie  zeigen mit ihren Bildern, welche Lernatmosphäre die Schule prägt. Damit setzen sie ein Statement: Ich stehe  hinter dieser Schule und fühle mich mit ihr verbunden.

So schreibt ein Elternteil:  "Ich bin sehr stolz, so eine ordentliche Schule im Ort ohne Sanierungsstau zu haben!" 

 

Sport macht Muckis!

Was wäre eine Schule ohne Sportfest? 
Spiel, Spaß und Auszeichnungen durften auf dem Sportplatz nicht fehlen. Mit dabei der Fussballclub BW-Lengenfeld. Erste Schulbekanntschaften wurden zwischen den Schulanfängern der Kita "Rasenzwerge" aus Hildebrandshausen. Sie erleichtern den Schuleintritt.
"Ein rundum gelungener Tag.", so folgert das Grundschulteam. Das Sportfest stärkte nicht nur die körperliche Fitness und motorischen Fähigkeiten, es lehrte gleichzeitig wichtige soziale Werte wie Teamarbeit, Fairness und gegenseitige Unterstützung. – Ein echtes Plus für das Miteinander!

Kooperation und Integration

Mitte Mai erfolgte eine Kooperation mit dem Priorat Mühlhausen. Gemeinsam mit dem Priorat will die Grundschule Käthe-Kollwitz neue Bildungsimpulse setzen. "Für unsere Kinder, für ihre Zukunft, für mehr Miteinander.", so schreibt der Instagram-Kanal der Schule.  Auch wir als Verein unterstützen diesen Gedanken. Durch die Kooperation wird nicht nur der Schulalltag bereichert, sondern die regionale Gemeinschaft gefördert.
Das Team der Grundschule machte sich zum Leitspruch:  "Bildung beginnt im Herzen – und wächst durch Zusammenarbeit."

Plötzlich Baustelle?

In der zweiten Maiwoche besuchte der Landrat Ahke die Grundschule Lengenfeld Stein. Sprichwörtlich von einem auf dem anderen Tag stand ein Bauzaun zur Absperrung einer Wegfläche am Gelände der Grundschule. Genau an dem Tag, an dem der Landrat die Schule besichtigen sollte. Der Grund für diese Absperrung war selbst der Schulleitung ein Rätsel. 

Wer hat diese Maßnahme veranlasst?


Die TA berichtet ... später

Ein weiteres Mal betonen die Lengenfelderinnen und Lengenfelder ihr Anliegen und trugen es der TA vor. Sie berichtete auch über die Kooperation mit dem Priorat und -leider verspätet- über den Kanonenbahnlauf. Ein Ausschnitt aus dem Artikel vom 15.05.2025 ist links zu sehen. Vorher äußerten sich gerade die Eltern kritisch gegenüber der Berichterstattung des Engagements der Grundschule Käthe-Kollwitz. Auch die Pressefreiheit wurde infrage gestellt. Ein Beispiel ist an zweiter Stelle links abgebildet. 

Wir bedanken uns für die Bereitstellung der verwendeten Bilder und Medien auf dieser Seite!
Seit Generationen ist die Käthe-Kollwitz-Grundschule fester Bestandteil im Ort. Sie ist ein wichtiger Baustein für die Bildung und Erziehung von Lernenden aus der Umgebung. Durch ihre Schulplätze ist sie notwendig in der Region und nicht vom Schülermangel betroffen. Eigenständig trug die Grundschule Renovierungsprojekte und kann stolz von sich behaupten: Wir sind eine vorzeigbare Ausbildungsschule - Ein Traum für Lehrende und Lernende!

Seht selbst: